Unser Verein - 65 Jahre "SGi Ebershardt"

Von den Anfängen bis zum Gründungsjahr

"Ebershardt hat einen Schützenverein" - So berichtete der Schwarzwälder Bote in einer Januar-Ausgabe im Jahr 1953. Eigentlich hätte die Überschrift richtiger Weise lauten müssen: "Ebershardt hat wieder einen Schützenverein", denn alten Quellen nach folgend, gab es schon vor dem II.Weltkrieg einen Schützenverein in Ebershardt. Dessen Vorstand war Karl Stoll. Noch ältere Quellen vermuten "eine Schützenzielgesellschaft im Jahr 1704, um die damals durch die Lande streunenden Soldaten und Räuberhorten abzuwehren". Nachweislich wurde ab Anfang der 20iger Jahre in der "Wolfszeile" (Gewand Führet) geschossen. Ältere Schützen erinnern sich noch an eine Inschrift am alten Schießstand mit einer Jahreszahl um circa 1920. Es ist zu vermuten, dass in den Kriegswirren der Schießbetrieb dann eingestellt wurde.

In den ersten Jahren nach 1945, hatte sicherlich jeder zu nächst mit sich selbst zu tun, so das die Wunden, die der Krieg hinterlassen hatte, wenigstens etwas heilen konnten.Darüber hinaus war der Waffenbesitz unter Alliiertenrecht offiziell verboten und nur sehr zögerlich war ein legaler Waffenerwerb möglich. In de frühen 50iger Jahren fanden dann einige Ebershardter Männer wieder Spaß uns Freude am Schießsport.

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Mutig fassten sie den Entschluss einen Schützenverein zu gründen. So versammelten sich dann  am 10.Januar 1953 im Gasthaus "Hirsch" um 20:30 Uhr einige Männer, mit dem Ziel, einen Schützenverein in Ebershardt zu gründen.

Bereits zur Gründung des Vereins hatten sich 27 (!!) aktive Schützen und 4 passive Mitglieder zusammengefunden. Zum ersten Vorstand wurde Balthasar Sprenger sen. gewählt, darüber hinaus wurden die Ausschussmitglieder durch geheimer Wahl festgelegt. Gleich in der Geburtsstunde fassten die Mitglieder den Entschluss, den alten Schießstand in der „Wolfszeile“ wieder aufzubauen. Zudem wollte man sich um eine „Genehmigung und Anerkennung des Vereins“ bemühen. Die gesamte Versammlung dauerte ca. 3 Stunden. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden dem frisch gewählten Vorstand Balthasar Sprenger sen. eine Flasche Wein und zwei Zigarren, gestiftet von den Mitgliedern, überreicht.

Geschossen wurde zunächst übergangsweise mit dem Luftgewehr im örtlichen Backhaus. Es ist nicht mehr exakt nach zu vollziehen, ob mit dem Luftgewehrschießbetrieb im Gründungsjahr 1953 oder eventuell schon vor der eigentlichen Vereinsgründung gestartet wurde.


Die Genehmigung und Anerkennung des Schützenvereins bestätigte der damalige Ebershardter Bürgermeister Jakob Waidelich am 12. Juni 1953.
Der Mitgliederstand wuchs noch im Gründungsjahr auf die stolze Anzahl von 41 aktiven und passiven Schützen an.


Noch im Jahr 1953 begann man mit dem Wiederaufbau des ehemaligen Schießstands in der „Wolfszeile“, so dass Ende des Jahres dort wieder geschossen werden konnte. Der Grundstein für einen erfolgreichen Neuanfang war somit gelegt.

Von der Gründung bis in die 60er Jahre

Im darauf folgenden Jahr fand an drei nacheinander folgenden Sonntagen im Sommer die Schießbahneinweihung verbunden mit einem Preisschießen statt. Diesem Fest folgten bis Mitte der 60er Jahre noch viele weitere Preisschießen. Den Schützen, die überwiegend aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt kamen, winkten dabei wertvolle Sachpreise.

Die roten Würste wurden im Waschkessel von Andreas Rau warm gemacht. Ein Aggregat sorgte für den notwendigen Strom, aufgrund der Technik waren jedoch etliche Stromausfälle unausweichlich. Anlässlich eines Fests wurde sogar der LKW-Schuppen von Eugen Rau ausgeräumt, so dass man sich ins Tanzvergnügen stürzen konnte. Besonders attraktiv, und wohl auch lukrativ, waren die Rosenstände (Schießbuden), sowie der beliebte „Hahnentanz“. Beim „Hahnentanz“ wurde ein Wecker unter einen Hut gestellt und eine Fläche von ca. einem Quadratmeter markiert. Das Tanzpärchen, das beim Läuten des Weckers in der Markierung tanzte, erhielt als Preis einen lebendigen Hahn.


Der sportliche Teil der Feste fand in der Schießbahn „Wolfszeile“ statt. Während in den ersten Jahren noch eine Person im sogenannten „Schießbunker“ saß und nach dem Schuss mit einem Täfelchen die Ergebnisse anzeigte, erwarb man kurze Zeit später einen Trefferautomaten.


Um technisch aktuell zu sein und den sicherheitsrelevanten Erfordernissen zu entsprechen, wurde bis ins Jahr 1961 am Schießstand „Wolfszeile“ immer wieder um- und angebaut und sogar ein Kurbeltelefon erworben.


Dem Gründungsvorstand Balthasar Sprenger sen. folgte Ende der 50er Jahre Karl Lehmann als erster Vorsitzender. Anfang der 60er Jahre übernahm dann Johannes (genannt: Hans) Kalmbach die Verantwortung an der Vereinsspitze der Schützen.


Die finanzielle Situation des Schützenvereins verbesserte sich ständig. Insbesondere die Preisschießen mit Tanzveranstaltungen, die bis Mitte der 60er Jahre nahezu jährlich stattfanden, brachten in die Vereinskasse zum damaligen Zeitpunkt deutlich über 1.000 DM ein.


Im Jahr 1962 war es dann auch, als die Ebershardter Schützen, von Fritz Rau aus Rotfelden, das Grundstück, auf dem das heutige Schützenhaus steht, angeboten bekamen. In der Hauptversammlung bat Vorstand Hans Kalmbach seine Schützenkameraden um Zustimmung für den Kauf des Grundstücks. Die Schützen willigten in den Vorschlag des Vorstands ein.
Zudem wurde 1962 der Beschluss gefasst, die Eintragung in das Vereinsregister zu beantragen und die dazu notwendige Vereinssatzung zu verfassen. Die Eintragung wurde am 07.09.1962 vom Amtsgericht in Nagold vollzogen. Der Schützenverein trägt seit diesem Tag den Vereinsnamen:


„Schützengilde Ebershardt 53 e.V.“


Im Mai 1962 wurde mit dem Abholzen der notwendigen Waldfläche begonnen. Die eigentlichen Bauarbeiten für das Schützenhaus begannen im März 1963 mit dem Erdaushub. Zu diesem Zeitpunkt bat Schriftführer Hubert Krebs die Gemeinde Ebershardt um Zustimmung, zur Fällung von 3 Tannen auf dem benachbarten Gemeindegrundstück.


Die Arbeiten zur Fertigstellung des Schützenhauses dauerten letztendlich länger als ursprünglich geplant. Von den Mitgliedern und vom Vorstand Hans Kalmbach wurde während der Bauzeit ein höchstes Maß an persönlichem Einsatz gefordert.


Mit der Anker-Brauerei in Nagold wurde 1965 ein Vertrag geschlossen, der die Schützen zur Abnahme des Biers verpflichtete. Im Gegenzug lieferte die Anker-Brauerei die Bestuhlung für das Schützenhaus.


Im Jahr 1964 erfolgte die Aufnahme der Schützengilde in den Landesschützenverein e.V. und den Württembergischen Landessportbund e.V..


Sportlich zeigte bereits in den frühen 60er Jahren ein Ausnahmeschütze im Verein sein Talent. Heinz Frey gelang es im Jahr 1965 neben der Kreismeisterschaft in Calw auch an der Bezirksmeisterschaft in Stuttgart teilzunehmen.


Von den 60er Jahre bis in die 70er

1968 war es, als Hans Kalmbach sein Amt des Vorstandsvorsitzenden, aufgrund zunehmender privater Belastung, niederlegte. Nach längeren Gesprächen konnte mit Arnold Keck als möglicher erster Vorsitzender und Fritz Henne als zweiter Vorsitzender zwei Kandidaten gefunden werden. Bei den darauf folgenden Wahlen wurden beide in die vorhergesehenen Ämter gewählt. Hans Kalmbach wurde für seinen unermüdlichen Einsatz um das Schützenwesen und insbesondere beim Bau des Schützenhauses von allen Seiten gedankt.

Die Schützengilde hatte nun im Jahr 1968 eine neue Vorstandschaft. Dies war auch die Geburtsstunde einer Laienspielgruppe, die unter der Leitung von Fritz Henne bis Ende der 70er Jahre, jeweils am Jahresende, zunächst im Gasthaus „Hirsch“, in späteren Jahren dann zusätzlich auch in der Turnhalle Wart auftraten und ihr Publikum begeisterte. Mancher erinnert sich noch an das eine oder andere Stück und auch an die Lachsalven, die insbesondere aufgrund dem schauspielerischem Talent eines Willi Bürkles losbrachen.

1969 schaffte man ein vereinseigenes Luftgewehr an, um im darauffolgenden Jahr an Luftgewehr-Rundenwettkämpfen teilzunehmen. Leider reichte es nur zum letzten Platz in der Abschlusstabelle.


Im Jahr 1970 wurde dann mit dem Bau einer Luftgewehr-Schießanlage begonnen, die am 15.10.1972 ihrer Bestimmung übergeben und eingeweiht wurde.


In den frühen Jahren der Vorstandschaft von Arnold Keck, wurde zudem das Fleckenschießen eingeführt. Dabei kämpften die jeweiligen Einwohner einer Straße um die höchste Ringzahl und Schützenehre. Besonders spannend waren die Duelle die sich die „Lindenstraße“ (Brommelgaß) und der „Hof“ (Knöpfleshof) lieferten.


Zu Beginn der 70er Jahre begann auch die regelmäßige Ermittlung des Schützenkönigs. Es wurde mit Schüssen auf die Schwingen und den Stoß eines Holzadlers zunächst die drei Ritter ermittelt. Der Schütze bei dem der Kopf des Wappentiers fiel, durfte dann für das kommende Jahr die Schützenkette tragen.


Die noch heute bestehenden „Dauerveranstaltungen“ Maiwanderung und Nikolausfeier fanden ihren Ursprung ebenfalls zu Beginn der 70er Jahre. Am 2. und 3. Juni 1973 feierten die Schützen mit einem Festakt in der Turnhalle in Wart und einem Preisschießen im Schützenhaus ihr 20-jähriges Bestehen.


1974 gelang der Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung.


Das Jahr 1974 war von einer besonderen Panne gekennzeichnet. Der Jagdpächter Hubert Krebs stiftete Wildhasen zu einem Wildbret-Essen. Die Hasen wurden dazu vorher bei Heinz Frey eingefroren. Von einer Gaststätte zubereitet, wurden diese im Schützenhaus serviert. Zum Essen lud man auch den damaligen Bürgermeister Hermann Maier ein. Beim Servieren merkte man, wie knapp das Hasenfleisch doch eigentlich war und versuchte mit allerlei Hilfsmittel den Braten zu strecken, so dass wenigstens der Bürgermeister eine reichliche Portion abbekam. Die anderen Mitglieder begnügten sich mit kleineren Portionen und glaubten kaum, wie zierlich doch die Hasen auf der Ebershardter Gemarkung waren. Wochen später erschien ein ziemlich aufgeregter und kreideweißer Heinz Frey beim Jäger Hubert Krebs und berichtete, er hätte noch zwei Hasen in seiner Gefriertruhe gefunden. Hubert Krebs, dem die Späße von Heinz Frey bekannt waren, konnte das zunächst nicht glauben. Erst nach genauerer Untersuchung konnte festgestellt werden, dass Heinz Frey tatsächlich Recht hatte und ihm ein folgenschwerer Fehler unterlief. Er hatte, als er die Hasen zur Zubereitung aus der Gefriertruhe nahm, lediglich die Läufe gezählt und dabei 8 Läufe, anstatt richtigerweise 16 Läufe, ermittelt. In dem Jahresbericht notierte der damalige Schriftführer Fritz Henne:


„Merke dir, 4 Hasen haben 16 Läufe!!“


Von den 70er Jahre bis in die 80er

Das Bau- und Genehmigungsverfahren für die Erweiterungen, um eine Küche und Toiletten mit Unterkellerung, am bestehenden Schützenhaus, wurde in den Jahren 1975 und 1976 eingeleitet.


Am 27. und 28.08.1977 fand das erste Ebershardter Straßenfest mit Flohmarkt, unter Federführung der Schützengilde und der Feuerwehr, statt. Das Fest lockte tausende von Besuchern nach Ebershardt. Der berühmte Zwiebelkuchen und das Holzofenbrot fanden reißenden Absatz. Bis spät in die Nacht wurde in einem Festzelt rund um den Brunnen und in den angrenzenden, ausgeräumten Schuppen und Kellern gefeiert.


Wen wunderte es da, dass bei dieser extremen Belastung dem Vorstand Arnold Keck, ohnehin als Mann der schnellen und spontanen Taten bekannt, so mancher Lapsus unterlief. Nicht schlecht staunten die Wettkampfrichter, als anlässlich der Kreismeisterschaften die Schützenausweise einiger Ebershardter Schützen kontrolliert wurden. Anstatt dem Stempel der Schützengilde Ebershardt, befand sich dort der Stempel des Gipsergeschäfts Arnold Keck. Er hatte wohl in der Eile des täglichen Geschäfts die Stempel verwechselt.


Der begonnene Bau konnte im Frühjahr 1978 rechtzeitig zum 25-jährigen Bestehen des Vereins, fertiggestellt werden. Zudem hatte man beschlossen, eine Fahne zum Vereinsjubiläum anzuschaffen.


Am 27. und 28.05.1978 wurde dann das 25-jährige Jubiläum, verbunden mit der Einweihung des Erweiterungsbaus und der Fahnenweihe, gebührend gefeiert. Die Fahne wurde zu einem Teil aus einer von Paul Henßler ins Leben gerufenen Spendenaktion finanziert. Die Schützenkameraden aus Neuenbürg standen bei der Fahnenweihe als Paten zur Seite, als der Ebershardter Fahnenträger Hermann Bürkle die Fahne zur Weihe, mit der Fahne aus Neuenbürg kreuzte.


Die Fahne zeigt auf der einen Seite ein Wappen mit einem Eber auf hellem Grund, umrahmt von Eichenlaub und trägt die Inschrift:


„Im Auge Klarheit – im Herzen Wahrheit“


Die andere Seite der Fahne ist grün und bildet zwei gekreuzte Gewehre vor einer Zielscheibe, umrahmt von Eichenlaub, ab. Die Inschrift lautet hierbei:


„Schützengilde Ebershardt – Gegr. 1953“


Die Vorstandschaft bestand im Jubiläumsjahr 1978 aus folgenden Mitgliedern:
Oberschützenmeister Arnold Keck, Schützenmeister Siegfried Lutz, Kassier Balthasar Sprenger jun., Schriftführer Fritz Henne, Mannschaftsführer Hubert Krebs, sowie den Beisitzer Otto Bühler, Karl Bürkle, Paul Henßler, Karl Lehmann, Heinz Frey und Schießleiter Hermann Bürkle.


Insgesamt hatte die Schützengilde in diesem Jahr 75 aktive und passive Mitglieder.


Schon bald konnten die Schützen um ihren Vorstand Arnold Keck feststellen, dass die Renovierung des Schützenhauses eine richtige Entscheidung war. Der seit Mitte der 70er Jahre eingeführte Trainingsabend wurde von Dienstag auf Donnerstag verlegt. Waren zunächst überwiegend die Jungschützen mit ihren Betreuern Dieter Claas und Fritz Henne an den Abenden anwesend, nutzten dann zunehmend mehr Schützen den Donnerstagabend zum Training. Im Laufe der Jahre wurde der Donnerstagabend als Übungsabend fester Bestandteil im Vereinsleben. Zudem hat sich an diesem Abend ein gut frequentierter Stammtisch entwickelt, so dass es schon vorkam, dass der Platz im Schützenhaus knapp wurde.


Das attraktive Schießangebot und die gute Kameradschaft der Schützen untereinander, waren wohl auch dafür verantwortlich, dass insbesondere immer mehr auswärtige Schützen den Ebershardter Schützen beitraten. Sie sind bis heute fester und wichtiger Bestandteil der Vereinsgemeinschaft und voll in alle Aktivitäten integriert. Niemand möchte sie mehr missen.


Die Fleckenfeste, auch Straßen- oder Brunnenfest genannt, zählten zu den Hauptaktivitäten in den 80er und frühen 90er Jahren, die regelmäßig Besucherscharen anlockten. So wurde nach dem ersten Fest 1977 in den Jahren 1979, 1981, 1983, 1986, 1990 und 1993 weitere gefeiert. Was hatte man sich nicht alles einfallen lassen um den Gästen etwas zu bieten. Der Zwiebelkuchen und das Holzofenbrot gehörten schnell zu den wichtigsten Größen. Dazu kamen Straßencafé, Weinlaube, Kellerbar, Mostbar, Schweineschätzen, Ponyreiten, Flohmarkt, Mostpressen, Dreschflegeln und stets eine große Tombola. Unvergessen ist sicherlich, als ein Auto, renoviert unter der Federführung von Werner Theurer, seinen glücklichen Gewinner fand.


Von den 80er Jahre bis in die 90er

Ab 1980 begann sich innerhalb der Vorstandschaft der Schützengilde ein Generationenwechsel anzubahnen. Nachdem bereits 1979 Karl Bürkle aus der Vorstandschaft ausschied, gaben in den Folgenjahren bis 1989 die folgenden Ausschussmitglieder ihre aktive Mitarbeit in der Vereinsspitze auf: Karl Lehmann, SM Siegfried Lutz, Otto Bühler, Schriftführer Fritz Henne, Kassier Balthasar Sprenger jun., Hubert Krebs, Paul Henßler und Heinz Frey. Ausnahmslos waren alle Jahrzehnte lang, teilweise seit Gründung, aktiv und Garanten für eine kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung der Vereinsgeschichte.


Neu in den Ausschuss wurden in diesen Jahren gewählt: Eberhard Klinnert, Jürgen Bühler, Klaus Kalmbach als 2. Vorstand, Bernd Krebs als Schriftführer, Wilfried Bürkle als Kassier, Klaus Bertsch, Arnold Kalmbach und Albrecht Klinnert. Arthur Keck, Hermann Bürkle und Arnold Kalmbach übernahmen das Amt des Schießleiters.


Eine zusätzliche Einnahmequelle fand man in dieser Zeit beim Blutspenden. Gemeinsam fuhr man in die Klinik nach Tübingen und spendete Blut. Der dabei ausbezahlte Betrag kam der Vereinskasse zu Gute. Insbesondere Vorstand Arnold Keck und Kassier Wilfried Bürkle ließen sich nie abhalten, obwohl beide nachdem Spenden oftmals die Liege aufsuchen mussten, da sie recht weiß um die „Nasenspitzen“ waren.


Sportlich ging es ebenfalls bergauf. Aufgrund der guten Einzelergebnisse der Schützen Klaus Claas und Albrecht Klinnert, konnte in der Disziplin Luftgewehr in der A-Klasse ein 6. Platz erzielt werden.


Die Kameradschaft wurde anlässlich von Ausflügen, Maiwanderungen, Grillfesten, Nikolausfeiern, Kameradschaftsabende und dem Besuch der Stammtische am wöchentlichen Trainingsabend und am Sonntagvormittag gepflegt.


Im Dezember 1990 wurde mit einer weiteren Renovierung im Schützenhaus begonnen. Der alte Holzboden wurde durch eine Stahlbetondecke ersetzt, eine Zentralheizung installiert und die Wände neu verschalt. Eine neue Schiebewand trennt seit dieser Zeit den Schießraum vom Wirtschaftsraum. Die Arbeiten waren schon im Mai 1991 abgeschlossen.


Ab 1992 wurde Schießleiter Arthur Keck von Janusch Kawka und Heinz Steininger unterstützt. Zudem konnten in diesem Jahr die besten Luftgewehr-Ergebnisse vermeldet werden.


Im Jahr 1993 fanden die ersten Schützen Freude am Pistolenschießen, so dass der Gedanke zum Bau einer eigenen Pistolenbahn aufkam. Am 17.04.1993 wurde im Schützenhaus mit einem Festabend das 40-jährige Jubiläum gefeiert. Arnold Keck konnte dabei zahlreiche Mitglieder ehren.


Anfang Mai 1993 wurde zum ersten Mal, gemeinsam mit der Feuerwehr, das erste schwäbische Traktorwettziehen veranstaltet. Aus einer Bierlaune heraus entstand die Idee des Traktorkräftemessens. Zuerst im Kleineren geprobt und dann öffentlich ausgeschrieben übertraf dieses Fest mit tausenden von Besuchern alle Erwartungen. Vorstand Keck ließ es sich nicht nehmen, mit seinem Deutz „Baujahr 1958“ an den Start zu gehen. Als der Traktor letztendlich auf den hinteren Rädern stand, konnte er ihn nur noch mit gutem Zureden und Streicheleinheiten beruhigen. Dieses Fest der Hauptinitiatoren Helmut Rothfuß und Wilfried Bürkle, war finanziell ein so großer Erfolg, dass es im darauf folgenden Jahr 1994, noch erfolgreicher, wiederholt wurde.


Im Jahr 1995 stellte sich der Vorstand Arnold Keck, wie angekündigt, nicht mehr für eine erneute Kandidatur zur Verfügung. Er bedankte sich bei allen, die ihn während seiner Amtszeit unterstützten. Ab und zu, so betonte der scheidende Vorstand  scherzhaft, hatte er das Zitat des Götz von Berlichingen, zumindest im Hinterkopf. Arnold Keck schrieb in seiner aktiven Zeit, Schützengildegeschichte und wurde noch im selben Jahr, als höchste Auszeichnung, die die Schützengilde zu vergeben hat, zum Ehrenoberschützenmeister ernannt.


Von den 90er Jahre bis in die 2000er

Klaus Kalmbach wurde daraufhin genauso einstimmig und mit voller Zustimmung aller Mitglieder zum 1. Vorstand, so wie Otto Frey zum 2. Vorstand gewählt.


Bereits Anfang 1996 wurde der mutige Beschluss gefasst, eine Pistolenbahn zu bauen. Die Kasse wies zu diesem Zeitpunkt den höchsten Stand in der Vereinsgeschichte aus, zumal ein höherer Betrag eines privaten Spenders verbucht werden konnte. Ein weiteres Traktorwettziehen verbesserte den Kassenstand abermals.


Im August 1996 wurde, das bis dahin finanziell größte Vorhaben in der Vereinsgeschichte, mit Vorstand Klaus Kalmbach, begonnen. In der ersten Bauphase vom Erdaushub bis zur Fertigstellung der Betonarbeiten waren nahezu permanent 8-10 Mitglieder ganztägig auf der Baustelle. Viele persönliche Urlaubstage wurden dem Projekt zur Verfügung gestellt, so dass die Rohbauarbeiten zum Jahresende 1996 abgeschlossen waren. Insgesamt wurden ca. 720m³ Erde bewegt und fast 180m³ Beton verarbeitet. Alle freiwilligen Helfer leisteten dabei über 4.500 Arbeitsstunden.


Nach all den Helferstunden konnte am 20. und 21. September 1997 der Pistolenstand, mit einem Festakt in der Turnhalle in Wart und einem Tag der offenen Tür, eingeweiht werden. Für besonderen tatkräftigen Einsatz am Bau der Pistolenanlage erhielten die Mitglieder Walter Braun, Jürgen Bühler, Klaus Kalmbach, Albrecht Klinnert, Otto Frey und Heinz Frey jeweils ein Präsent.


1998 wurde Walther Stöhr neu in den Ausschuss gewählt. In diesem Jahr wurde wieder mit großem Erfolg ein Traktorwettziehen veranstaltet. Nicht zuletzt aufgrund der gut frequentierten Pistolenbahn, konnten erstmalig über 100 Vereinsmitglieder gezählt werden. Was eindrucksvoll bewies, dass der Bau der Pistolenbahn wieder einmal eine richtige Investition für die Zukunft war.


Zur Jahrtausendwende konnten, sowohl die vom Sportleiter Otto Frey geführten Mannschaften, als auch die von Jugendleiter Albrecht Klinnert betreuten Jugendlichen beachtliche sportliche Erfolge nachweisen.


Anfang des neuen Jahrtausends gab es in der Vorstandschaft keine Veränderungen. Als KK-Schießleiter fungierten weiterhin Arthur Keck und Janusch Kawka, später dann Michael Stöhr. Als neuer Pistolenschießleiter konnte Mitglied und Waffenspezialist Siegfried Hinz gewonnen werden. Stefan Bertsch und Martina Hinz teilen sich das Amt des Jugendleiters. Mike Kittel blieb weiterhin Pressewart.


Im Jahr 2002 wurden dann die Planungen und Grundstücksverhandlungen zur Erweiterung der Parkflächen und einer Erneuerung der Luftgewehrbahnen begonnen, zumal die Vereinskasse nicht zuletzt aufgrund des in diesem Jahr stattgefundenen Traktorwettziehens eine solide Basis ausweist. Die Grundstücksverhandlungen wurden abgeschlossen und die Planung zur Erweiterung des Luftgewehrstands können weitergeführt werden. Im Jahr 2003 konnte das 50-jährige Jubiläum, mit nun bereits 120 Mitgliedern, gefeiert werden.


- Fortsetzung folgt -